Chemie 11 – Atombau 2

Zusammenschau und Ausblick

Die Elementarteilchen

Wir haben nun die 3 Bestandteile der Atome kennengelernt, die Elementarteilchen:

Die Protonen und Neutronen bilden den Atomkern, in dem (fast) die ganze Masse des Atoms konzentriert ist, die Elektronen bilden die Hülle. Diese besteht selbst wieder aus Schalen. Die Anzahl der Schalen entspricht der Zeile des Periodensystems: Atome in der 4. Zeile (Periode) haben 4 Schalen.

Ein Beispiel

Nehmen wir beispielsweise das Element „Phosphor„. Wir finden es in der 3. Zeile des Periodensystems. Es hat die Ordnungszahl O=15 und das Symbol P. Die Massenzahl 30,97376 u wird auf eine ganze Zahl gerundet: m = 31 u.

Daraus ergeben sich folgende Informationen:

PAnzahlBerechnung
Protonen15O
Elektronen15O; muss gleich der Protonenzahl sein (warum ?)
Neutronen16m – O = 31 – 15 = 16 (der Rest)
Schalen3
Elektronen der 1. Schale2max. 2 – wir füllen von innen nach außen auf
Elektronen der 2. Schale8max. 8
Elektronen der 3. Schale5max. 18 – wir haben aber nur noch 5es bleiben noch 5
Tabelle 1 – Konfiguration des Phosphoratoms

Damit sieht das Ganze dann so aus:

Abbildung 1 – Phosphor

Wertigkeit

Die wichtigste Wertigkeit eines Atomes ergibt sich

  • aus der Anzahl der Elektronen der äußersten Schale (Außenelektronen) oder
  • aber aus 8 – der Anzahl der Außenelektronen

Beispiele:

  • Natrium Na hat 1 Außenelektron und ist I-wertig
  • Aluminium Al hat 3 Außenelektronen und ist III-wertig
  • Sauerstoff O hat 6 Außenelektronen und ist II-wertig (8-6=2)
  • Chlor Cl hat 7 Außenelektronen und ist I-wertig (8-7=1)

Besonderheiten

Die folgenden Ausnahmen werden aus der Struktur des Periodensystems abgeleitet:

Außenschale

Die Außenschale eines Atoms hat HÖCHSTENS 8 Elektronen. Beispiel: Kalium K befindet sich in der 4. Zeile des PSE, O=19, m=39

KAnzahlBerechnung
Protonen19O
Elektronen19O
Neutronen20m – O
Schalen4
Elektronen der 1. Schale2max. 2 – wir füllen von innen nach außen auf
Elektronen der 2. Schale8max. 8 – insgesamt 2 + 8 verteilt; es bleiben noch 5
Elektronen der 3. Schale8max. 18 – diese Schale könnte das verbleibende Elektron leicht aufnehmen
Dann hätte die Außenschale jedoch 9 Elektronen (was gegen diese Zusatzregel verstößt).
Elektronen der 4. Schale1 Es wird – obwohl die 3. Schale noch nicht fertig ist, eine neue Schale begonnen
Tabelle 2 – Konfiguration des Kaliumatom
Abbildung 2 – Kalium

Stabile Zwischenzustände

Die Zahlen 2 – 8 – 18 – 32 – … – 2n² stellen „stabile Zwischenzustände“ dar:

Was damit gemeint ist, erklärt sich beim nächsten Element: Calcium Ca

CaAnzahlBerechnung
Protonen20O
Elektronen20O
Neutronen20m – O
Schalen4
Elektronen der 1. Schale2max. 2 – wir füllen von innen nach außen auf
Elektronen der 2. Schale8max. 8 – insgesamt 2 + 8 verteilt; es bleiben noch 5
Elektronen der 3. Schale8max. 18 – man könnte nun erwarten, dass das 20. Elektron in der 3. Schale eingebaut wird, da diese noch nicht voll ist. Aber das passiert offensichtlich nicht:
Elektronen der 4. Schale2max. 32 – mit 2 Elektronen in der Außenschale wird ein „stabiler Zwischenzustand“ erreicht.
Tabelle 3 – Konfiguration des Calciumatoms
Abbildung 3 – Calcium

Erst bei dem nächsten Element Scandium Sc wird in der 3. Schale weitergebaut:

ScAnzahlBerechnung
Protonen21O
Elektronen21O
Neutronen24m – O
Schalen4
Elektronen der 1. Schale2max. 2 – wir füllen von innen nach außen auf
Elektronen der 2. Schale8max. 8 – insgesamt 2 + 8 verteilt; es bleiben noch 5
Elektronen der 3. Schale9max. 18 – erst jetzt wird in der 3. Schale „weitergebaut“
Elektronen der 4. Schale2max. 32
Tabelle 4 – Konfiguration des Calciumatoms
Abbildung 4 – Scandium

So entsteht die Elektronenkonfiguration der Nebengruppenelemente.

Abschließende Bemerkungen / Ausblick

Das Bohrsche Atommodell ist leider noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Auch dieses hat seine Schwächen. Der wichtigste Nachfolger ist das Orbitalmodell, wobei die Orbitale nur Aufenthaltswahrscheinlichkeiten für Elektronen darstellen. Es würde den Rahmen sprengen, hier näher darauf einzugehen.